Finanzdaten im Risiko: Warum Banken auf moderne MFT-Ansätze setzen sollten

von Adam Bertram Veröffentlicht am September 11, 2025 Aktualisiert am September 11, 2025

In einer Zeit hochentwickelter Cybersicherheit übertragen viele Finanzinstitute sensible Daten immer noch mit überholten Transfermethoden. Nun ist allerhöchste Zeit für einen modernen Ansatz im Umgang mit Finanzdaten.

Ihre Bank verfügt wahrscheinlich über Panzerglas, biometrische Zugangskontrollen und modernste Überwachungssysteme, die die Tresorräume schützen. Die physische Sicherheit ist beeindruckend, durchdacht und wird ständig aktualisiert.

Doch wenn es um den Transfer von Finanzdaten geht - sprich: die in Summe weit mehr wert sein dürften als das Bargeld im Tresor – setzen viele Institute immer noch auf das digitale Äquivalent von Postkutschen.

Die Wahrheit ist: Wüssten Ihre Kunden, dass ihre sensiblen Finanzdaten über veraltete Technologien verschickt werden, wäre ihr Vertrauen in Ihre Bank wahrscheinlich schnell dahin.

Das Sicherheitsparadox im Finanzwesen

Viele Banken leben heute in einer zweigeteilten Welt: Nach außen glänzt die digitale Transformation mit hochmodernen Mobile-Apps und einer Sicherheitsrhetorik, die an Silicon Valley erinnert.

Doch im Hintergrund laufen immer noch ACH-Batchprozesse auf Skripten aus der Y2K-Ära, und sensible Daten wandern über unverschlüsselte FTP-Transfers durchs Netz. Ein reinster Albtraum für jeden Chief Information Security Officer, wenn er oder sie dies wüsste.

Das Ergebnis: Eine bizarre Sicherheitsdichotomie zwischen Frontend und Backend.

Frontend-SystemeBackend-Dateiübertragungen
Multi-Faktor-AuthentifizierungEinfache Passwörter (oft geteilt)
Bedrohungserkennung in EchtzeitKaum Sichtbarkeit im Übertragungsstatus
Einhaltung aktueller Compliance-StandardsPotenzielle Verstöße gegen GLBA, PCI DSS, DSGVO
Regelmäßige Penetrationstests"Wir fassen es nicht an, solange es läuft."
Zero-Trust-ArchitekturVertrauen in jahrzehntealte Protokolle

Die Dreifach-Bedrohung: Warum veraltete Übertragungsmethoden zur tickenden Zeitbombe werden

Für Banken und Finanzdienstleister geht es bei der Dateisicherheit um alles. Diese drei Risiken machen den Ernst der Lage deutlich:

  1. Die Regulierungswelle: GLBA fordert Schutzmechanismen, PCI DSS verlangt verschlüsselte Übertragungen, und die DSGVO bringt das „Recht auf Vergessenwerden“ mit, was nahezu unmöglich umzusetzen ist ohne verfolgbare Transfers.

  2. Operative Risiken: Wenn ein wichtiger Batch-Prozess nicht rechtzeitig läuft, betrifft das Transaktionen, Berichte und sogar Liquiditätsmanagement.

  3. Reputationsschaden: Laut Ponemon Institute ist die Kundenabwanderung nach Datenpannen im Finanzsektor besonders hoch. Jahrelang aufgebautes Vertrauen kann durch ein einziges Sicherheitsereignis verpuffen.

Gefahrenzeichen für Dateiübertragungen: Die "Uh-Oh"-Checkliste Warnsignale für unsichere Dateiübertragungen

Geht Ihr Finanzinstitut beim Thema Dateiübertragungen ein hohes Risiko ein? Achten Sie auf folgende Warnzeichen:

  • Das „Dave-System“: Ein einzelner Mitarbeiter weiß allein, wie kritische Transfers laufen

  • Passwort-Freigabe: Teams nutzen dieselben Anmeldedaten

  • Frankenstein-Infrastruktur: Ein Mix aus FTP, Mail-Anhängen und manuellen Skripten

  • Black Box: Kaum Protokolle oder Logs, wer wann auf welche Datei zugriff

  • Wissenssilos: Prozesse existieren nur als „Tribal Knowledge“

  • Compliance-Chaos: Hektisches Zusammensuchen von Transfer-Belegen bei Audits

Wenn Ihnen drei oder mehr Punkte auf dieser Liste bekannt vorkommen, sitzt Ihre Institution in einem Sicherheitschaos.

💡 Quick Win: Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme aller Datenflüsse. Nur was sichtbar ist, lässt sich auch absichern.

Der moderne Ansatz: Managed File Transfer (MFT)

Die Lösung dieses Problems erfordert mehr als nur neue Tools – sie verlangt nach einer durchdachten Managed File Transfer (MFT)-Strategie. Es geht um einen grundlegend neuen Ansatz für den sicheren Umgang mit Finanzdaten.

Eine moderne MFT-Architektur verwandelt Ihre Dateiübertragungen von einem Sicherheitsrisiko in einen strategischen Vorteil:

  • Von fragmentiert zu einheitlich: Zentrale Steuerung ersetzt das Flickwerk aus Einzellösungen und schafft volle Transparenz über alle Transfers hinweg.
  • Von ungeschützt zu gesichert: Verschlüsselung schützt Daten über ihren gesamten Lebenszyklus – nicht nur während der Übertragung.
  • Von brüchig zu belastbar: Automatisierte Workflows und Wiederholungsmechanismen verhindern Ausfälle und ersetzen fehleranfällige manuelle Prozesse.
  • Von blind zu transparent: Lückenlose Audit-Trails dokumentieren jede Dateiübertragung – so dauert der Nachweis der Compliance Sekunden statt Wochen.

Die strategische Reise: Vier Schritte zu exzellenter Dateiübertragungssicherheit

Die Modernisierung Ihrer File-Transfer-Infrastruktur ist kein einmaliges IT-Projekt: es ist eine strategische Transformation, die sich in vier Phasen entfaltet:

1. Analyse & Bewertung
a. Erfassen Sie Ihre aktuelle Systemlandschaft
b. Identifizieren Sie besonders risikoreiche Transfers
c. Berechnen Sie die wahren Kosten des Status quo – inklusive möglicher Sicherheitsvorfälle

2. Strategie & Auswahl
a. Definieren Sie die Anforderungen für Ihre moderne Architektur
b. Prüfen Sie Lösungen im Hinblick auf Ihre spezifischen Bedürfnisse
c. Wählen Sie eine Plattform, die Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Integrationsfähigkeit optimal verbindet

3. Implementierung & Übergang
a. Beginnen Sie mit den kritischsten Transfers, um sofortigen Mehrwert zu zeigen
b. Führen Sie neue Systeme zunächst parallel ein, bevor Sie vollständig umschalten
c. Dokumentieren Sie Prozesse gründlich für eine reibungslose Übergabe in den Betrieb

4. Optimierung & Innovation
a. Weiten Sie sicheren File Transfer auf neue Geschäftsinitiativen aus
b. Binden Sie ihn in bestehende Security-Monitoring-Systeme ein
c. Nutzen Sie Automatisierung, um manuelle Aufwände weiter zu reduzieren

Diese Reise gleicht eher einer Stadterneuerung als einem simplen Technologie-Upgrade: Sie gestalten kritische Infrastruktur neu, und sorgen gleichzeitig dafür, dass Ihr Tagesgeschäft reibungslos weiterläuft.

⚠️ Warnung: Finanzinstitute, die weiterhin auf einfaches FTP, freigegebene Netzlaufwerke oder E-Mail-Anhänge für sensible Daten setzen, spielen im Grunde regulatorisches Roulette. Die Frage ist nicht ob diese Praktiken zu einem Problem führen, sondern wann und mit welchen Kosten.

Mehr als bloße Sicherheit: Das Business-Argument, das für sich spricht

Der ROI einer Modernisierung von Dateiübertragungsprozessen geht weit über reines Risikomanagement hinaus. Finanzinstitute berichten nach der Einführung moderner MFT-Lösungen von deutlichen Vorteilen:

Effizienzschub in den Geschäftsabläufen: Laut dem Global Payments Report 2023 von McKinsey können modernisierte Technologie-Stacks die Betriebskosten um 20–30 % senken und die Markteinführungszeit für neue Produkte halbieren.

Wettbewerbsvorteil durch Geschwindigkeit: Während das Onboarding von Partnern traditionell Wochen an technischer Abstimmung benötigt, verkürzen moderne MFT-Lösungen diesen Prozess auf wenige Stunden. Das bedeutet: schnellere Service-Einführungen und nahtlose Partnerintegration.

Compliance ohne Chaos: Für Führungskräfte besonders attraktiv: Die deutlich verbesserte Compliance-Position. Moderne MFT-Lösungen liefern zentralisierte, jederzeit abrufbare Nachweise für Prüfungen.

Lösungen wie Progress MOVEit MFT verbinden all diese Vorteile mit speziell für hochregulierte Branchen wie Finanzdienstleistungen entwickelten Funktionen. Die Implementierungen berücksichtigen branchenspezifische Compliance-Anforderungen und machen MOVEit so zur bevorzugten Wahl für Institute, die maximale Sicherheit mit operativer Exzellenz verbinden wollen.

Zeit, Ihre digitale Postkutsche in den Ruhestand zu schicken

Ihre physische Sicherheit würde heute keine gepanzerten Postkutschen mehr akzeptieren, sondern setzt längst auf moderne Tresore. Genau dieselbe Entwicklung braucht jetzt auch Ihre digitale Sicherheit.

Die drei wichtigsten Fragen, die Sie bei der Auswahl einer MFT-Lösung für Ihr Finanzinstitut stellen sollten:

  1. Wie adressiert die Lösung konkret die Anforderungen von GLBA, PCI DSS und DSGVO?

  2. Lässt sich die Lösung nahtlos in bestehende Security-Monitoring-Systeme einbinden?

  3. Wie schnell zeigt sich nach der Implementierung ein messbarer Rückgang des Risikos?


    Sind Sie bereit, den Umgang Ihres Finanzinstituts mit sicheren Dateiübertragungen neu zu denken?
    Progress MOVEit MFT unterstützt marktführende Banken und Finanzdienstleister dabei, ihre sensibelsten Datentransfers zuverlässig zu schützen,  und gleichzeitig Prozesse zu optimieren sowie regulatorische Anforderungen einzuhalten.

 


Adam Bertram

Adam Bertram ist seit 25 Jahren in der IT-Branche tätig und ein Online-Business-Experte. Er ist erfolgreicher Blogger, Ausbilder, selbstständiger Consultant und Autor und hat bereits zahlreiche Werke veröffentlicht. Zudem wurde er 6x als Microsoft MVP ausgezeichnet. Tutorials rundum moderne Technologien finden Sie auf seiner Webseite https://adamtheautomator.com , auf LinkedIn oder auf seinem X-Account @adbertram.

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